(Auszug aus Sonderdruck ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 98 (1996) Heft 10/11 - Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden)

Das Crashverhalten des SLK R170

Frontalkollisionen

Die Kraftübertragung bei einer Frontalkollision in die Bereiche Boden, Tunnel und den seitlichen Längsträger erfolgt beim SLK durch die neue Ellipsoid-Stirn wand mit hoher Blechdicke. Bei einseitigen Frontalkollisionen wird der Schutz gegen Intrusionen im Fußraumbereich durch die spezielle Formgebung und die hohe Blechdicke erreicht. Die Stabilität der Fahrgastzelle wird durch eine steife Ausgestaltung des Knotens zwischen Vorderwandsäule und dem großvolumigen seitlichen Längsträger, der aus höher festem Material hoher Blechdicke gefer tigt ist, erzielt. Darüber hinaus hat der Boden einen durchgehenden Anschlußträger und einen Tunnel mit hoher Blechdicke.

Beim versetzten Frontalaufprall, ziehen die rohbaufesten Querträger vorn unten (hinter Stoßfänger) und vorn oben (Kühlerbrücke) sowie der rohbaufeste Motorquerträger die stoßabgewandte Seite zum Energieabbau heran.
Um die Rückverschiebung der Lenkung zu begrenzen und somit den Fahrer-Airbag in seiner wirkungsvollsten Position zu halten, wurde das Lenkgetriebe durch ein Deformationselement von dem stabil auf gehängten Mantelrohr abgekoppelt. > Video dazu


Heckkollisionen

Der Tank und der Tankeinfüllstutzen liegen im deformationsgeschützten Bereich über der Hinterachse. Die Krafteinleitung von den hinteren Längsträgern, die aus einem geschlossenen Profil bestehen, erfolgt mit einer gabelträgerähnlichen Konstruktion in die Anschlußträger auf dem Hauptboden sowie in die seitlichen Längsträger. Der Hilfsrohrrahmen des Heckdeckels, der für die Doppelfunktion als Verdeckkasten- und Kofferraumdeckel notwendig ist, wird beim Heckaufprall durch Schlösser und zusätzliche Fang vorrichtungen so fixiert, daß auch bei geöffnetem Verdeck der Heckdeckel sich nicht in den Innenraum schieben kann. Zusätzlich wirken die Überrollbügel als Schutz vor in den Fahrgastraum eindringenden Fahrzeugteilen.


Seitenaufprall

Die hohe Quersteifigkeit der Fahrgastzelle wird durch einen massiven oberen Querträger über der Rückwand zur Abstützung der B-Säulenstümpfe erreicht, Ergänzt wird der Seitenaufprall schutz durch die biegesteifen seitlichen Längsträger, die drucksteifen Querträger unter Windschutz, unter der Instrumen tentafel und unter dem Fahrersitz sowie die Türen mit stabiler Zugverbindung zwischen Schloß und A-Säule und zu sätzlichen Rohren.
Als weitere Maßnahme zur Erhöhung des Insassenschutzes sind Sidebags als Sonderausstattung lieferbar.


Überschlag

Dem Überschlag kommt bei einem Roadster eine besondere Bedeutung zu. Wegen der fehlenden Dachstruktur muß die Erhaltung des Überlebensraumes durch an dere Maßnahmen gewährleistet werden. Beim SLK geschieht dies durch das Zusammenwirken von A-Säulenverband und den beiden feststehenden Überrollbügeln,
Jeweils zwei ineinander gesteckte Rohre aus hochfestem Stahl verstärken die A Säule im Bereich der Bordkante (Stelle mit dem größten Biegemoment) und sind oben mit einem stabilen Windschutzrahmen verbunden. Die beiden Überrollbügel aus hochfestem Stahl sind von stoßmilderndem Sicherheitsschaum umgeben und sind mit dem stabilen Querträger verschraubt, der die B-Säulenstümpfe verbindet. Bei geschlossenem Dach ist gewährleistet, daß sich der hintere Dachrahmen auf den Überrollbügeln abstützen kann.


Auszug aus Sonderdruck ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 98 (1996) Heft 10/11 - Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden